Bees, Beehives, Streams? - Hivestream

Warum?

Ich begann schon vor einiger Zeit mich eher beiläufig für Bienen zu interessieren. Für eine lange Zeit kam ich aber nicht dazu selbst Bienen zu halten. Ein Weihnachtsgeschenk meiner Schwester letztes Jahr war dann ein Gutschein für den Besuch einiger Imkerkurse. Nun hatte ich einen Anreiz endlich mal anzufangen. Ich habe dann an mehreren Wochenendkursen über die Details der Imkerei teilgenommen. Die Kurse selbst benötigen nicht sehr viel Zeit aber sie sind über das Jahr verteilt und folgen so der typischen Entwicklung eines Bienenvolkes und erklären was man als Imker tun muss.

Wenn du zufällig auf diesen Blogeintrag gestoßen bist kann ich nur ganzen Herzens empfehlen mal einen Blick auf die Imkerei als Hobby zu werfen.

Die Bienen sind da

Nun ist endlich die Zeit gekommen dass ich meinen eigenen Bienen bekomme. Der Leiter des Kurses brachte sie mir und erklärte auch gleich noch einige Dinge. Ich war schon vorbereitet mit einer Zander Beute mit 10 mit Mittelwänden ausgestatteten Rähmchen. Die Ankunft der Bienen war schon ein richtiges Ereignis. Ungefähr 2 kg Bienen, dass sind gut 20.000 Bienen, wurden regelrecht ausgeschüttet auf ein Holzbrett vor dem Eingang. Ihr Instinkt bringt sie dazu nach einer kurzen Weile hineinzugehen. Zu diesem Zeitpunkt war natürlich such schon die ganze Luft voll mit Bienen aber wir haben einfach nur da gestanden, ohne Schutzkleidung oder Ähnliches. Die Rasse "Apis mellifera carnica" und im speziellen die Züchtung die mein Kursleiter gebracht hatte ist sehr friedfertig so dass es keinerlei Probleme gab. Als die Bienen auf dem Weg in ihr neues Zuhause waren wurde eine neues Königin direkt am Eingang zu Beute aus ihrem kleinen Käfig entlassen. Die Bienen kannten diese Königin bereits, da sie mit ihr für gut 2 Tage in der Transportbox eingesperrt waren, so dass das Volk seine neue Königin kennenlernen konnte. Sobald die Königin in der Beute verschwunden war, war der kritische Teil vorbei und man konnte sich nun sicher sein, dass die verbleibenden Bienen der neuen Königin in die Beute folgen würden.

Die komplette Zander Beute sieht so aus:

Zander Beute

Sie steht direkt hinter unserem Haus. Wir leben am Rande einer kleineren Stadt. Bienen zu halten ist hier kein Problem. Es ist generell auch zu einem gewissen Grad möglich Bienen auf dem Balkon zu halten wenn man direkt in der Stadt lebt, was ich schon ziemlich bemerkenswert finde.

Fütterungszeit

Da die Bienen in eine komplett leere Beute eingezogen sind brauchten sein ein kleines bisschen Unterstützung so dass das Volk stärker wird um den Winter zu überleben. Ich habe sie mit Zuckerlösung (10kg in 6,6l) gefüttert, welche sie in gut 14 Tagen aufgefressen bzw. in die Zellen umgelagert haben.

Die Bienen sind natürlich immer sehr beschäftigt. Ich kann sie aus unserem Küchenfenster leicht beobachten. Es ist wirklich schön den Tag mit einem Blick auf die Bienen zu beginnen und kurz zu schauen welchen Pollen sie herantragen.

Pollen

Taking a Look

Die Bienen sollten so wenig wie möglich gestört werden nachdem sie eingezogen sind. Ich hatte sie nur gefüttert und dann in Ruhe gelassen. Aber nun sind mehr als 21 Tage vergangen und es ist Zeit einen ersten Blick ins Volk zu werfen. Zu diesem Zeitpunkt müsste ich dann alle Stadien von Brut sehen. Ich habe den Smoker benutzt um die Bienen zu beruhigen oder genau gesagt Ihnen wieder einmal vorzumachen es käme nun ein großes Feuer und sie müssten erstmal ihre Sachen packen.

Smoker

Und da haben wir es. Ein schöner Blick auf eine Wabe mit ein bisschen von allem.

Wabe

Die verschlossene weiße Region am Rand ist das Zuckerwasser. Die offenen Zellen haben verschiedene Sorten von Nektar, Pollen und unterschiedliche Stadien offener Brut. In der Mitte haben wir verschlossene Brut und einige leere Zellen. Es sind also bereits einige Bienen geschlüpft. Soweit sieht alles in Ordnung aus.

Man beachte auch die rote Farbe einiger Zellen. Es ist eine komplett neue Wabe die also gelblich und sauber sein sollte. Aber meine Bienen haben vor einer Weile jede Menge hellroten Pollen gebracht. Das hat mich zuerst total verwirrt aber nach einiger Zeit habe ich herausgefunden was es war. Spargelpollen. Wer hätte gedacht dass der so irre rot ist.

Zeitplan

Vermutlich ist aufgefallen dass all das über einen längeren Zeitraum geschehen ist. Um ehrlich zu sein, ich bin erst heute dazu gekommen es alles aufzuschreiben. Es gibt natürlich noch viel mehr zu erzählen und zu erklären aber ich wollte den Imkerei Teil meines Blogs ja nicht gleich mit 10 Seiten starten :).

Mehr Bienen

Inzwischen ist in der Tat so viel Zeit vergangen, dass mein zweites Bienenvolk angekommen ist. Ich habe es direkt neben das erste gestellt. Bilder folgen sicherlich mit den nächsten Blog Einträgen. Eine weiterer Hinweis noch für Imkerei-Skeptiker. Direkt neben den beiden Bienenvölkern ist ein kleiner Weg, den wir mindestens ein paarmal die Woche nutzen. Dort kann man aber problemlos vorbeigehen. Die Bienen kümmern sich nur um sich und machen ihr Ding.

Zukunft, Big Brother?

Um abzuschließen. Einige von euch aufmerksamen Lesern haben sich sicherlich über den Zusammenhang des Domainnamens hivestream.de und meinen Imkereiabenteuern gewundert. Die anderen Bereiche meines Blogs sind ja viel technischer. Macht das überhaupt Sinn? Ja, natürlich. Ich habe über den Domainnamen vor geraumer Zeit nachgedacht und da auch schon die Bienen im Hinterkopf gehabt. Ich habe ein paar Ideen wie ich meine technischen Hobbies und die Imkerei verbinden kann.

Vielleicht so:

  • live Video Streaming eines Volkes innerhalb und außerhalb der Beute
  • herein und herausfliegende Bienen zählen und verfolgen
  • das gesamte Gewicht der Beute messen und den Gewichtszuwachs protokollieren
  • den Füllstatus der Waben im inneren verfolgen
  • die Umweltbedinungen wie Temperatur, Feuchtigkeit und so weiter protokollieren
  • die Temperaturverteilung innerhalb des Volkes überwachen

Ich denke das könnten ein paar sehr interessante Technikprojekte zum designen und bauen sein welche auch viel Information darüber geben wie sich ein Bienenvolk entwickelt. Natürlich plane ich das ganze so wenig invasiv wie möglich zu machen.

Mal schauen was aus diesen Ideen wird. Stellen Sie sich auf mehr ein. Es wird spannend!

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